Sonntag, 22. September 2013

Selbstversuch #03


...auf eigenes Risiko und ohne Gewähr... ;-)

 

 

Kohlestift & Pastell (Pastel & Charcoal) auf Graukarton (30x20cm)

 ... so etwa sehe ich heute aus...

nach etlichen durchgezeichneten (nicht durchgezechten!) Nächten und nach ein paar grauen Haaren mehr und einigen Haaren weniger (auf letzteres kann ich allerdings gerne verzichten!).
Auf erstere, die grauen Haare nämlich, bin ich richtig stolz, denn schließlich mußte ich einige Jahrzehnte dafür hart ackern. Über die "weniger" Haare ärgere ich mich etwas, aber das lasse ich lieber sein, sonst fallen mir die verbliebenen noch büschelweise aus und ich bekomme bald eine Glatze. Bis jetzt ist es nämlich nur mein lebenslanger  "hoher Haaransatz" ("Denkerstirn")....;-)  

Durch das Portrait-Zeichnen habe ich gelernt, daß man erst dann richtig erkennt, wie ein Mensch tatsächlich aussieht, wenn man ihn zeichnet, dies gilt ebenso für Selbstportraits



Das schönste Fotoportrait kann hier wenig entgegensetzen, weil sich heute kaum noch ein Mensch intensiv und lange mit dem konzentrierten Betrachten eines einzelnen Fotoportraits aufhält. Es sei denn, man zeichnet danach ein Portrait.
Tatsächlich ist es doch so, daß gerade auch durch die schnelle und massenhafte Digitalfotografie (so praktisch sie in unserem Alltag auch sein mag), unsere Blicke auf die vielen Fotos immer flüchtiger werden - man kann diese alltägliche  Bilderflut doch kaum noch innerlich verarbeiten - und verkraften. 
Ein einzelnes (selteneres), gemaltes oder gezeichnetes Portrait verdient dann eher wieder unsere Aufmerksamkeit - es wirkt auch "zeitloser"  - und wenn man dieses Portrait dann noch selber zeichnet, nimmt man das betreffende Gesicht erst recht viel konzentrierter zur Kenntnis.

Bei einem Selbstportrait kommt allerdings das Problem hinzu, daß Selbstbild und "Fremdbild" nicht immer indentisch sein müssen. Insgesamt empfinde ich das Zeichnen von "Selbstportraits" als psychologische Herausforderung und daher anstrengend. Wer glotzt sich schon gerne längere Zeit selber intensiv an und erkennt dabei (vermeintlich) "unvorteilhaftes" im Gesicht? 
Eine gute Übung ist es allerdings. 

Ich bin gespannt, wie meine Mutter ("unbestechlicher" Mutterblick) mein neues Portrait wahrnimmt.  



1 Kommentar :

  1. Sehr mutig, finde ich, und eine schöne Anregung, muß ich auch wieder mal versuchen...gut gelungen übrigens! LG Maike

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