Mittwoch, 30. April 2014

"Matthi-Huckleberry" #1


Wer sich nicht selbst zum Besten haben kann,
der zählt gewiß nicht zu den Besten.
                             Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), 
                             deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann


"Matthi-Huckleberry" - Tusche & Aquarell (Ink & Watercolor) ca.23 x 15cm
Nicht Yoga, aber gut! ;-)

(...) Miß Watson, eine ziemlich schmächtige alte Jungfer mit einer Brille (...), sagte dann wohl:
"Nimm deine Füße herunter, Huckleberry" , und "knirsch nicht so mit den Zähnen - setz dich grade hin"; und alsbald pflegte sie zu sagen: "Gähne nicht so, Huckleberry, und rekle dich nicht so - kannst du dich denn garnicht benehmen?"  Dann erzählte sie mir viel von der Hölle, und ich sagte, ich wäre gerne dort. Da wurde sie schrecklich zornig., und dabei hatte ich's doch wirklich nicht böse gemeint. Ich wollte halt nur gern irgendwo anders hin; Abwechslung war alles, was ich wollte, ich war durchaus nicht wählerisch. Sie sagte, es sei Sünde so zu sprechen; meinte (...), sie für ihr Teil wollte so leben, daß sie in den Himmel komme. Nun, ich konnte nicht gerade einen Vorteil darin sehn, dorthin zu kommen, wo sie hinwollte (...);
Immerhin hatte sie jetzt ein Thema gefunden, und sie fuhr fort und erzählte mir alles über den Himmel. Alles was man dort zu tun habe, sagte sie, sei, den lieben langen Tag mit einer Harfe umherzugehen und zu singen, immer und ewig. Davon hielt ich nun nicht gerade viel. Aber das sagte ich nicht laut (...). 
aus: Mark Twain "Huckleberry Finns Abenteuer", Insel Taschenbuch, 1997


Sonntag, 27. April 2014

Lebens- und Überlebenskunst im Selbstversuch ;-)

Sei vorsichtig beim Lesen von Gesundheitsbüchern, 
der kleinste Druckfehler kann dein Tod sein.
Mark Twain (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens, 
US-amerikanischer Erzähler und Satiriker


SELBSTVERSUCH - Bleistift - Pencil (21 x 15cm)
Vor einigen Tagen konnte ich am eigenen Leibe erleben, wie wahr doch Mark Twains Gedanke ist! 

Ich bekam plötzlich Spätnachmittags Probleme mit dem Atmen.Tief Durchatmen schmerzte im Brustkorb bis hinunter in die Hüftgegend und strahlte bis in die Beine aus. Der Rücken schmerzte. Also atmete ich flach und bekam die Panik. -
Es fühlte sich an, wie eine Zwangsjacke oder als ob ich drei Steinsäcke mit mir herumschleppen würde. 
In jeder Hand ein Sack und noch einen quer über die Schultern. - 
Ich fühle mich schwach wie ein hunderjähriger, alter Mann - kurz vor dem Abgang. Wenigstens wollte ich noch wissen weswegen denn Schluß sein sollte - bevor ich mich noch ausgiebig in Kalifornien umschauen konnte. 
Also googelte ich "alter, krummer, kranker Mann" den ganzen Abend von 


A- wie Asthma, über H - wie Herzinfarkt, über K -wie Krebs, zu Rückenmarksschwund bis hin zu Lungenembolie - um nur wenige Endstimmungs-Krankheiten zu nennen. 

Montag, 21. April 2014

Ein Abend mit Whitney


Noch nie sang sie so schön... ;-)


Pastell auf Graukarton (ca. 24 x 22cm)


Whitney Houston mag ich schon sehr, sehr lange. 
Ihre Stimme und ihr Gesang muß wohl nicht groß hervorgehoben werden, 
denn wer sie kennt, weiß wie großartig sie war. 
Aber mir war auch der Mensch immer sehr sympathisch. 
Es gibt viele klasse Soul-und Popsängerinnen, aber bei ihr hatte ich auch immer so das Gefühl, 
daß sie lebenslang ein "großes Mädchen" blieb. Ich mag das sehr, aber vielleicht hatte sie es - trotz ihres sensationellen Welterfolges - genau deswegen so schwer in ihrem Leben. 
Niemand nimmt ohne Grund Drogen. Gemeine Welt.

Meiner Meinung geben uns unsere großen Künstler immer viel mehr, als sie zurückbekommen. 
Damit meine ich nicht Grammys oder Oscars. Ich meine nicht die Millionen die sie verdienen. 
Ich meine damit menschliches Verständnis. Ich meine echte Liebe und Dankbarkeit. 
Denn es sind am Ende ja doch die sensiblen, kreativen Seelen, die die aufgeregte Menschheit 
in ihrem Alltagstrubel ständig an das "Mensch-Sein" und an die Existenz und Empfindsamkeit der Seele erinnern! 

Deswegen ärgert es mich immer, wenn moralinsaure Zeitgenossen besserwisserisch über den Drogenkonsum sensibler Künstler herziehen. Diese "Fans" kapieren nie, daß ihr "Star" auch einfach nur ein Mensch ist, mit seinen Höhen und Tiefen und Lebenskrisen. Whitneys Stimme hätte am Schluß nachgelassen - nachdem sie schon Jahrzehnte die Welt bezauberte (!) - beklagen sie sich. Auf die Drogen wird es geschoben, aber wie wäre es denn damit, daß sich viele Stimmen im Laufe der Jahre einfach verändern... sie altern...auch ohne Drogen. 
Nur Roboter behalten ihre gewohnte Stimme - es sei denn, sie rosten.
Unsensibel, stumpf und dumpf im Kopf und ohne eigene Ideen, feige, angepaßt der Schafherde hinterhertrottend, lebt es sich sicher leichter und oft ohne Drogen, da stressfreier. Aber man hinterläßt dadurch auch nichts der Nachwelt, nichts Wertvolles und Schönes, man hinterläßt garnichts. Man stirbt und ist bald vergessen. Ganz im Gegensatz zu Whitney Houston.   
    
Karsamstagnacht wollte ich es wissen. 
Ich hörte ein Livekonzert mit Whitney Houston (YouTube) und dabei malte ich mein erstes 
"Whitney-Pastell-Portrait". 
Was für ein intensives Erlebnis... als wäre sie bei mir in meiner Wohnung gewesen... 
zum dahinschmelzen... so versüßen Junggesellen sich ihr Leben ...

nie sang sie so schön...seufz.... ;-)    

Danke Whitney! 

  


Sonntag, 20. April 2014

Immer lächeln #15 - keep smiling! :-)

Alte Liebe rostet nicht...;-)


Bleistift - Pencil (21 x 15cm)
Portraits Zeichnen und Malen sind für mich inzwischen die bewährtesten Motive gegen das Grübeln und das Sorgen wälzen. 
Man muß sich sehr konzentrieren. Folglich schaltet man das bedrückende Lebensgefühl komplett aus. Man ist im Hier und Jetzt. 

Der US-Erfolgsregisseur Tim Burton (Edward mit den Scherenhänden, Planet der Affen, Batman) beschrieb diesen antidepressiven Vorgang beim Zeichnen sehr gut (sympathisch, wenn Männer zu ihren Depressionen stehen!) : 

 „Wenn ich zeichne, sind meine Hände beschäftigt. Dadurch denke ich nicht und falle in keine tiefen Depressionen“

Patricia Highsmith  sah in der Kunst eine Möglichkeit, den Alltag zu kontrollieren und Johann Wolfgang von Goethe beklagte schon vor 200 Jahren (!) die hektische Zeit -



"Wer sich von nun an nicht auf eine Kunst oder ein Handwerk legt, der wird übel dran sein. Das Wissen fördert nicht mehr bei dem schnellen Umtriebe der Welt; bis man von allem Notiz genommen hat, verliert man sich selbst."   

Wie entsetzt wäre Goethe erst von unserer Turbo-Highspeed-Gegenwart!

 
Pastell auf Graukarton (ca.24 x 22cm)


Eine Landschaft ist tolerant, ebenso eine Blume. Niemand beschwert sich später, wenn ein Hügel 
oder eine Blüte anders gemalt ist, als in natura, solange der Gesamteindruck stimmig ist.  
Ein Gesicht hingegen verzeiht nichts. Entweder ist die Ähnlichkeit gelungen oder eben nicht. 

Gelingt die Ähnlichkeit, hat man spontan ein Erfolgserlebnis, welches einem niemand mehr nehmen kann und dies wiederum ist ein sehr guter Stimmungsaufheller ! ;-)


Frohe Ostern 2014! Happy Easter! Buona Pasqua!


Freitag, 18. April 2014

Oster Bobbel 2014




Tusche & Aquarell (Ink & Watercolor)


Bobbel Boy – sein drittes Ostergedicht
Wenn Narcissus und Tulipan spriessen
Die Leute Schokihasis geniessen
Die Weihnachtsgans ist kaum verdaut
Das Osterlamm schon vom Teller schaut
Wenn die Uhr ist eine Stunde vorgestellt
(Wer das erfand, bekam dafür Geld!)        

Dann ist bald die nächste Osterfeier 
 

Viele bunte Ostereier -
wünscht


Matthias Talmeier




Mittwoch, 16. April 2014

Frida Kahlo #2

Ich hoffe, froh zu sterben, und ich hoffe, 
niemals wiederzukommen.  
Frida Kahlo (1907-1954) Tagebucheintrag, kurz vor ihrem Tod



Pastell auf Graukarton (ca.29x21cm)



Wenn meine Portraits eines Tages so richtig "lebendig" strahlen, 
obwohl einige der Portraitierten schon lange tot sind, kann ich froh sterben,
ich würde aber nur wiederkommen, wenn XP weiter aktualisiert wird...;-)
Dazu meint Bobbel Boy: Mach dich locker, tuste LINUX <--(click)--> zusätzlich auf deinen alten Computer. Koschd nix - is for free - is für umme  - is für lau - und klappt ooch mit Oldtimer-Computern. Dann gehste mit LINUX "online" und arbeitest mit XP janz entspannt "offline" un fertich is die Laube! Det Worldwideweb dreht sich ooch ohne Windoofs weiter - und viel preiswerter isses ooch. - Ätsch!!! 
Ach ja,  mein  Computer ist schon älter und nach "moderner" Auffassung "langsam", aber ich bin auch keine Siebzehn mehr und kein junger Flitzer - so what? Dieser neumodische Hochgeschwindigkeitswahn ist doch nur krank! Siehe dazu auch ---> hier! ;-)




Sonntag, 13. April 2014

Frida Kahlo (1907-1954) #1

Ich male mich selbst, da ich oft alleine bin und das, 
was ich bin am Besten kenne.  
Frieda Kahlo (1907-1954), mexikanische Malerin



Bleistift - Pencil (21 x 15cm)



... und ich male gerne Portraits, weil ich oft alleine bin und ich mich auf diese Weise faszinierenden Persönlichkeiten "nähern" kann... die Auseinandersetzung mit ihnen wird intensiver...



Wir sollten etwas aus unserem Leben machen. 
Jedenfalls bin ich wie eine Katze - mich bringt so schnell nichts um   Frieda Kahlo


Frieda Kahlo ist wohl das eindruckvollste Beispiel dafür, wie das Malen einerseits von großen körperlichen Qualen ablenken und gleichzeitig eigenes Leid ausdrücken kann. 
Als sie 18 Jahre alt war, bohrte sich bei einem Busunglück eine Stahlstange durch ihr Becken. 
Sie konnte danach nur im Ganzkörpergips liegen oder mußte ein Stahlkorsett tragen. 
Später lernte sie zum Erstaunen der Ärzte sogar wieder das Gehen.   

Man wird richtig kleinlaut, bescheiden und dankbar, wenn man über ihr Schicksal und ihren  Lebenswillen nachdenkt und jeder kleinste Anflug von eigenem Verdruß und Jammerei wird sogleich im Keim erstickt.

Es stimmt einfach, daß das Malen und Zeichnen eine wunderbare "Selbsttherapie" ist. 
Heute hatte ich am frühen Abend plötzlich einen "Moralischen". 
Doch als ich Bleistift und Block zur Hand nahm und erstmalig eine Portraitskizze von Frida zeichnete, wurde es doch noch ein zauberhafter und entspannter Abend.
Danke Frida Kahlo!;-) 

     


Mittwoch, 9. April 2014

California Dreaming #1

Mich dünkt der Traum eine Schutzwehr gegen die Regelmäßigkeit und Gewöhnlichkeit des Lebens, eine freie Erholung der gebundenen Phantasie wo sie … die beständige Ernsthaftigkeit des erwachsenen Menschen durch ein fröhliches Kinderspiel unterbricht. 
Ohne die Träume würden wir gewiß früher alt.   
Novalis (1772-1801), dt. Dichter der Frühromantik (sowie Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur)



Tusche & Aquarell (Ink & Watercolor),22 x 15cm
Die Einen möchten unbedingt mal nach Rom, die Anderen sehnen sich nach Jerusalem. Manche möchten Afrika oder Indien bereisen oder vielleicht Südamerika. Manche zieht es nach Fronkreisch, nach Paris, in die Stadt der Liebe. Früher wollten viele Maler und Dichter unbedingt nach "Bella Italia", da war ich auch schon...ich liebe es, immer wieder gerne: 
Pasta, Vino, Mare, le belle signore olala... la bella lingua... pero, mi molto dispiace miei amici!: 
In Italia gibt es zwar den "Papa", aber es gab keine Marilyn Monroe - vielleicht bin ich hier zu weltlich und deshalb träume ich auch von California - mi scusi! ;-)
Dem "ia" oder "ien" am Ende des Namens, bleibe ich immerhin treu und die "O Sole Mio" ist in California ähnlich und wenn man an der Westküste zwischen Los Angeles und San Franzisko, an Big Sur vorbei, den Highway No.1 ("Highway To Heaven") entlangfährt, dann erinnert die steile Pazifikküste durchaus an die Riviera...  ;-) 



Tatsächlich - ich erinnere mich sehr gut:
Schon seit frühester Jugend sind "Bella Italia" und "California" beständige Magnete meiner Sehnsüchte. Mich zog es schon immer in Richtung "O Sole Mio" und wenn dies dann noch schön besungen wird, umso lieber.

Ich weiß nicht woran das liegt, vielleicht an meinem Geburtsmonat im Hochsommer: August  - möglicherweise verbindet mich aber tatsächlich mit meiner Lieblingsblume - die Sonnenblume - 
eine echte Seelenverwandtschaft: 

Tournesol (="zur Sonne drehen"), wie sie sehr treffend auf französisch heißt oder Girasol auf italienisch: die Sonnenblume dreht sich immer zur Sonne! ;-)  

(Fortsetzung folgt)


http://www.usa-trip.com/images2/HWayNo1.jpg


Donnerstag, 3. April 2014

Die Schnecken - Die Entdeckung der Langsamkeit

Ein schneller Geist ist krank. 
Ein langsamer Geist ist gesund. Ein stiller Geist ist göttlich.
                                                                                      Meher Baba (1894-1969) indischer Guru und Mystiker 




Tusche & Aquarell (Ink & Watercolor)



Wer sich mehr Zeit läßt, hat nicht nur einen entspannteren Geist, sondern naturgemäß auch viel mehr Muße für die Liebe, die Freundschaft, die zwischenmenschliche Kommunikation etc. - 
Aus dem üblichen "Smalltalk" zwischen Tür und Angel, entsteht vielleicht auch mal ein richtiges Gespräch und aus einer ein bis zweizeiligen eMail auch mal ein "richtiger" Brief. 

Schnecken sollen den besten Sex der Welt haben. - 
Das konnte auch schon Patricia Highsmith beobachten und beschreiben. 
12 bis 24 Stunden "Liebe machen" an einem Stück, das ist bei den Schneckis die Regel. 
Das sind Genießer, die sich eben ZEIT lassen! ;-)

Wir Menschen  können da einfach nicht mithalten. 
Wie soll das auch gehen, vor lauter Hektik?!? 

Quickies mochte ich noch nie. 
Als Jugendlicher hatte ich immer von einem "Liebesleben a la Schnecken" geträumt. 
Na, diese Seifenblase ist längst geplatzt, denn die Mädels sind heutzutage auch nur noch im Stress...;-) 


Hier gibt es mehr anregende INFOS zum ---> "Liebesleben der Schnecken".